Das Militär sucht zwangsläufig nach Möglichkeiten die Moral und den Einheitsstolz (esprit de corps) zu stärken. Es gibt etliche Möglichkeiten dies zu tun, eine, die in den vergangenen Jahren zunehmend populärer wurde ist die Verwendung von Moral–Patches.
Moral–Patches sind vergleichbar mit Verbands- oder Kompanieabzeichen oder Auszeichnungen, sind aber inoffiziell und nicht genehmigt oder gebilligt. Diese Moral–Patches sind in der Regel eher humorvoll bis grenzwertig und zeigen den sarkastischen oder ironischen Blickwinkel auf die Einheit, die Verwendung die Situation oder das Militär im Allgemeinen auf.
Moral–Patches wurden in der Vergangenheit eher zurückhaltend verwendet um Ärger zu vermeiden, selbst Zugwappen oder dergleichen werden meist nicht einmal genehmigt.
Andere, ältere Elemente waren, so ist anzunehmen der Vorreiter für die heutzutage so beliebten Moral-Patches.
Im Zweiten Weltkrieg war Kunst auf der Flugzeugnase ein beliebter Weg, um ein wenig die Individualität der Crew zeigen zu können. Diese „Flugzeugnasenkunst“ gab dem Flugzeug ein Eigenleben und ein Gesicht das der Crew bei jeder Mission sein Leben anvertraute.
Jahre später machte Klett es möglich, diese charakteristischen Markierungen für abgestürzte / abgeschossene Besatzungen schnell zu entfernen. Die Patches konnten „selektiv“ getragen werden und boten dem Träger einen schnellen Weg ein kleines Stück der persönlichen Stolzes zur Schau zu tragen.
Auch wenn es nun den Anschein erweckt das die „Herren der Lüfte“ diese Tradition ins Leben gerufen hat, so hat auch die Bande auf dem Boden Wege gefunden, um sich selbst zum Ausdruck zu verleihen. Beginnend mit dem Zweiten Weltkrieg, über Korea, den Vietnamkrieg bis zum heutigen Tage werden und wurden Helme kreativ „gestaltet“ mit persönlichen Markierungen.
Von Friedenssymbolen und Schädeln zu „Death-Cards“ die in Helmgummis gespannt wurden, fand man Möglichkeiten ein wenig Persönlichkeit nach außen zu tragen.
Es gibt ebenfalls Nachweise auf Hand-genähte Patches aus den späten 1960er Jahren von Spezialeinheiten der US-Streitkräfte. Diese Tradition setzt sich bis heute fort.
Und damit der Sprung in die heutige Zeit. Klettverschluss (Velcro) wird heutzutage nahezu überall verwendet. An Uniformen jeglicher Armeen und Teilstreitkräfte, an Rucksäcken, Taschen Kopfbedeckungen und Helmbezügen. Da braucht es kein besonders gutes Einfallsreichtum um eine Möglichkeit zu finden Moral–Patches zu befestigen und dann genauso leicht zu entfernen, wenn es die Zeit gebietet.
In der heutigen Zeit gibt es eine Myriade von Patches, hilfreiche wie z.B. aus dem medizinischen Bereich (Blutgruppe oder Allergien), und einige die eine Mutter nicht wirklich gerne an einem sehen will wenn man gerade in einer Reportage aus dem Einsatz zu sehen ist.
Moral-Patches werden meist als Stressabbau genutzt. Einen Lacher zu ernten oder der Start für ein Gespräch an einem Ort und in einer Zeit, wo all dies eine willkommene Pause von der täglichen Belastung der Kampfhandlungen oder des Einsatzalltages ist.
„Ich weiß, dass sie nicht die Welt verändern, aber ich bin schon sehr glücklich darüber, wenn sie es schaffen ein Lächeln auf die Lippen deren zu Zauber, die sie sehen, auch wenn die Zeiten nicht immer angenehm sind.“ Eine der prägendsten Figuren im Zeitalter der Moral-Patches ist sicherlich der „Monkey“ (milspec-monkey). Seit 2009 schaffen es seine Patches immer wieder für ein Grinsen oder für Ärger zu sorgen.
Schon seit Dekaden gehören Moral-Patches in die Gemeinschaft von Veteranen. Auf Jacken oder Mützen werden diese Patches getragen, lange nachdem die Uniform bereits im Ruhestand ist. Veteranen tragen diese Patches als ein Zeichen des Stolzes, oder auch als Hinweis auf Spezialaufträge, Spezialverwendungen, Dienstzeiten, Dienstorte ,Einsätze, und alles, worauf sie besonders stolz sind oder waren.
All diese Symbole dienen als Erkennungszeichen; eine lebendiger Lebenslauf des Trägers; wo sie waren und was sie durchgemacht haben.
Moral-Patches dienen auch dem guten Zweck und sollen die Erinnerung an die wach halten, die den ultimativen Preis der Freiheit bezahlt haben….
Symbole sind eine mächtige Sache im Militär und für diejenigen, die es schwer haben sich auszudrücken, kann etwas so einfaches wie ein Patch oder ein Abzeichen mehr als tausend Worte ausdrücken und ab und an auch helfen ein freundliches Lächeln hervorzurufen….